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Die Kreuzigungsgruppe auf dem Kreuzberg bei Sonnenaufgang.

Kirche trifft Poesie

Können alltägliche Texte, aus Werbung, Musik und Zeitung mit dem Glauben in Verbindung gebracht werden? Gibt es gar Parallelen zu Bibelstellen? Roland Richter aus Haselbach ging diesen Fragen im Rahmen der Reihe „Kirche trifft.....“ im Gewölbekeller im Caritashaus in Bad Neustadt nach. „Mir geht es darum den Glauben auch im Alltag zu finden, Verbindungen herzustellen und Brücken zu schlagen. Brücken zum Glauben und zur Bibel.“

Er selbst habe gespürt, wenn er sich intensiv mit einem Text befasse und bewusst nach Parallelen suche, dass er auch meinst fündig werde. Dabei gehe es nicht darum eine festgefügten Schema zu folgen, sondern sich inspirieren und ansprechen zu lassen. Es gebe kein richtig und falsch, machte er den Zuhörern Mut sich selbst von der inneren Inspiration leiten zu lassen.
Gemeinsam mit der Leiterin des Diözesanbüros Ilka Seichter hatte er im Vorfeld verschiedene Texte ausgewählt, die dem Publikum vorgestellt wurden. Schon bei dieser Auswahl sei klar gewesen, das jeder wieder von anderen Bezugstexte in der Bibel angesprochen wird. Es komme nicht darauf an, einen richtigen Text zu finden, sondern den Text der im eigenen Inneren eine Resonanz auslöse. „Machen Sie sich selbst auf die Reise, entdecken Sie und probieren sie aus herauszufinden, was sie
persönlich anspricht“, lud Richter ein.
Doch bevor die Teilnehmer im zweiten Teil des Abends eingeladen waren, selbst aktiv zu werden und ein reger Austausch stattfand, trugen er und Ilka Seichter einige Texte vor und setzten sie in Bezug zu Bibelstellen.
„Wer friert uns diesen Moment ein, besser kann es nicht sein. Ein Hoch auf das, was uns vereint, auf diese Zeit, auf den Moment. Ein Feuerwerk aus Endorphinen.“ Das Hochgefühl beim Fußball setzte Richter mit dem Hochgefühl von Jesus Einzug in Jerusalem am Palmsonntag in Verbindung. as Hosianna und der Jubel der Menschen, ein Hochgefühl und was folgte?
Nachdenklich machte er mit einen Vergleich zu den Zehn Geboten, die Mose am Berg Sinai empfing und dem Text „Denkzettel“ in dem es hießt: Sei nicht so neidisch, gierig, missgünstig, heuchlerisch, verlogen, sich anbiedernd.“
Oder das Gedicht „Reklame“ von Ingeborg Bachmann. „Ohne Sorge sei ohne Sorge, wenn es dunkel und wenn es kalt wird sei ohne Sorge. Was aber geschieht am besten wenn Totenstille eintritt.“ Ilka Seichter legte den Schwerpunkt auf die Worte „ohne Sorge“ und setzte den Bezug zu Bibelstelle aus dem Matthäus Evangelium „Von der falschen und der rechten Sorge“ wo es um Gottes Fürsorge für die Menschen geht. Für Roland Richter war das Sterben Jesu am Kreuz die dahinter stehende
Kernaussage.
Roland Richter wollte mit diesem Abend die Teilnehmer anregen sich selbst auf die Suche zu machen und mit Texten auseinander zu setzen. „Mir ist es wichtig im Alltag Brücken zum Glauben zu finden. Ich möchte Impulse geben und zum nachdenken anregen.“ Oft fehlen beim Beten die richtigen Worte, um die Gefühle in Worte zu fassen. „Wenn Worte meine Sprache wären. Ich hätte dir schon gesagt in all den schönen Worten wie viel mir an dir lag“ Oder das Zitat von Ariane Schmidt-Sinns "Nein, ich finde nicht immer die richtigen Worte, aber schweigen kann ich perfekt, fließend in allen Sprachen der Welt.“ Warum sich nicht von Texten inspirieren und leiten lassen, weiterdenken und in der Bibel Antworten und Impulse finden.
Wer kennt nicht den Text „Spuren im Sand“ den setzten Ilka Seichter und Roland Richter mit dem Psalm 23, dem guten Hirten in Verbindung. Gott, der den Menschen in schwierigen Lebenssituationen nicht sich selbst überlässt, sondern trägt. Richter ermunterte mit offenen Augen und Herzen durch den Alltag zu gehen und solche Parallelen zu finden, die letztlich den Glauben bestärken und untermauern können.

(Marion Eckert)