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Die Kreuzigungsgruppe auf dem Kreuzberg bei Sonnenaufgang.

Kirche trifft Kunst - Mein Kreuz!

Am Samstag, den 16.3. versammelten sich 10 angehende KünstlerInnen in Langenleiten im Atelier von Heike und Klaus Metz, um sich künstlerisch "ihrem eigenen Kreuz zu widmen".

„Mein Kreuz" – mit dem Anspruch das eigene Kreuz handwerklich und künstlerisch selbst zu gestalten, kamen bei der Aktion „Kirche trifft..... Kunst" des Diözesanbüro Bad Neustadt bei Heike und Klaus Metz in Langenleiten neun interessierte Personen zusammen, befassten sich einen Nachmittag lang mit dem Thema Kreuz in ganz unterschiedlichen Facetten. Die Teilnehmerzahl musste begrenzt werden, da in der Werkstatt der Familie Metz jeder tätig werden sollte, sein einiges Kreuz herzustellen.

„Das Kreuz ist ein vielschichtiges Symbol", erklärte Heike Metz gleich zu Beginn der Veranstaltung. „Es bedeutet für jeden etwa anders." Ein eigenes Kreuz herzustellen, das passe gut in die Zeit vor Osten, ermögliche die bewusste Auseinandersetzung mit dem Thema und dem Glauben. Im Christentum symbolisiere der vertikale Balken die Beziehung zwischen Gott und den Menschen und der horizontale Balken der Menschen untereinander.

Was bedeute das Kreuzzeichen für mich? Sehe ich es als Zeichen der Passion Christi oder steht es für Auferstehung? Ist es ein Wegweiser der Hoffnung, der Möglichkeit immer wieder neue Wege zu beschreiten, in eine neue Richtung zu gehen? Mit diesen Impulsen luden Heike und Klaus Metz die Teilnehmer ein, sich auf das Thema einzulassen.

Eine Vielzahl verschiedener Hölzer standen zur Auswahl, wertvolles Palisanderholz, Reste von vorherigen Arbeiten, Teile alter verwitterter Scheunenbretter, schmale Leisten und eine Vielzahl an Schmuckmöglichkeiten. Wer wollte konnte schnitzen, oder auf Leinwand malen. Den Möglichkeiten und der Kreativität war im Grunde kaum eine Grenze gesetzt. „Lassen Sie sich vom Material inspirieren", luden Heike und Klaus Metz ein. Unterstützt wurden sie von Günther Metz, der den Teilnehmern ebenfalls mir Rat und Tat zur Seite stand.

Auch Pfarrer Dr. Andreas Krefft schaute vorbei um den Teilnehmern Mut zu machen, sich dem Thema Kreuz zu nähern. „Seien sie solidarisch mit Menschen die ihr Kreuz zu tragen haben." Er lud die Teilnehmer ein, im anschließenden Gottesdienst ihre Kreuze segnen zu lassen. Sein Dank galt Familie Metz für die Bereitschaft die Aktion „Kirche trifft" zu unterstützen, und die Teilnehmer in ihre Wohnung und Werkstatt einzuladen.

Renate Schlier aus Unterelsbach hat im Januar bei der Ausstellung von religiösen Kunstwerken örtlicher Künstler in der Sandberger Pfarrscheune, die auch vom Diözesanbüro unter dem Motto „Kirche trifft" veranstaltet wurde, von der Kreuz-Aktion erfahren und sich sofort angesprochen gefühlt. „Das Kreuz ist für mich nicht nur Leidenskreuz, sondern Zeichen für Hoffnung und Auferstehung. Das möchte ich dahinter sehen." So stellte sie ein schlichtes Holzkreuz her, dass auf einer leuchtend goldenen Scheibe befestigt wurde, dem Sinnbild für die leuchtende Herrlichkeit Gottes.

„Ich will mein Kreuz abladen und ein fröhliches mit nach Hause nehmen", fasste Regina Rinke aus Wildflecken ihre Intention zusammen. Sie entschied sich zu malen, auf grünem Grund entstand ein Kreuz, das einerseits zwar die Dornenkrone trägt, andererseits aber von den Strahlen der Auferstehung überstrahlt wird.

Auch Lisa Fries aus Reyersbach fühlte sich in der Sandberger Ausstellung von der Kreuz-Aktion bei Familie Metz angesprochen. Sie ist künstlerisch begabt, malt zu Hause und wollte nun mit Holz einmal auf andere Weise kreativ tätig sein. „Eigentlich hatte ich vor, das franziskanische Tau zu fertigen, doch ich bin beim normalen Kreuz gelandet." Allerdings so ganz verzichtete sie nicht auf das Tau, sie zeichnete ein Symbol, in dem das Tau behütet aufgenommen wurde. Das schnitzte sie in das Kreuz und verzierte es mit einigen Perlen, die an die Wundmale Christi erinnerten.

Ganz anderes fiel das Kreuz von Monika Werner aus. „Ich möchte ein Strahlen in das Kreuz bringen", erklärte sie. „Es darf nicht beim Kreuz bleiben sondern muss weitergehen." Schon das Kreuz müsse den Hinweis auf die Auferstehung erhalten. Sie fertigte schließlich ein Kreuz, dass in seiner gesamten Länge von einem goldenen Strahl durchgezogen war.

Claudia Dickas aus dem Diözesanbüro war ebenfalls mit dabei. Die Wundmale Christi im Kreuz darzustellen, war ihr Anliegen, um an die Passion zu erinnern.

Der einzige Mann in der Runde war Peter Högn aus Herschfeld, der ein Stück altes scheinbar wertloses Holz mit einem Stück wertvollen Holz mit einer doppelten Kordel zum Kreuz verband. „Beides gehört zusammen. Visuell gehalten durch einen Knoten, miteinander verflochten. Das auf den ersten Blick wertlose bekommt durch die Vergoldung seinen besonderen Wert."

Beim anschließenden Gottesdienst erinnerte Pfarrer Dr. Andreas Krefft an die diesjährige Misereor Fastenaktion, den Hunger, die Armut und Ausbeutung in Ländern wie Bangladesch. „Diese Menschen tragen ihr Kreuz, das Kreuz des Hungers und der Armut". Wer in der Aktion „Kirche trifft Kunst" sein persönliches Kreuz gefertigt habe, habe bewusst oder auch unbewusst Solidarität mit den Ärmsten der Welt gezeigt. „Das Kreuz ist stärker als Hass und Rache. Kein Scheitern ohne Hoffnung, keine Finsternis ohne Sterne." So verschieden, wie die Menschen und ihre Probleme, so verschieden seien die Kreuze, die zum Altar gebracht wurden – und sie alle seien Botschaft der Liebe Gottes.

Marion Eckert

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