Hans-Günther Zimmermann teilte seine Vision zunächst im Freundes- und Bekanntenkreis. Schnell fand sich eine Gruppe an Frauen und Männern, die sich für die Idee begeisterten. „Es geht schlicht und einfach darum einen unkonventionellen Ort der Gastfreundschaft, der persönlichen Begegnung und des Gebets in ökumenischer Offenheit zu schaffen, als eine Anlaufstelle für Menschen, die ein offenes Ohr suchen und dabei auch einen tieferen Kontakt zu Gott", erklärte Zimmermann. Momentan umfasse die Initiative rund 18 Personen, die das Projekt ehrenamtlich begleiten und unterstützen.
Auf Interesse stieß das Projekt auch im Dekanat Bad Neustadt. Zimmermann erhielt von der Diözese Würzburg die Erlaubnis, in Absprache mit dem Dekanat das Projekt für zunächst ein Jahr zu starten. Bei Erfolg soll es weitergeführt werden.
Als Ort für das Gebetshaus konnte das alte Pfarrheim in Reyersbach angemietet werden. Seit Mitte Oktober trafen sich die interessierten Frauen und Männer regelmäßig zum Gebet. „Wir haben mit 12 Stunden Gebet pro Woche begonnen." Zwischenzeitlich wurde ein Trägerverein gegründet, eine Satzung ausgearbeitet und ein Programm für das Jahr erstellt.
Vorsitzender des Trägervereins ist Diakon Hans-Günther Zimmermann, von katholischer Seite gehört als stellvertretende Vorsitzende Marion Eckert (Oberweißenbrunn) zur Vorstandschaft. Stellvertretender Vorsitzender von evangelischer Seite ist Pfarrer Gerhard Jahreiß (Mühlfeld). Die Tätigkeit der Kassenführung und des Schriftführers übernimmt Heike Krüger (Haselbach). Weitere Vorstandschaftsmitglieder sind Sven Weber und Mark Winkler, sie wurden zu Beisitzern bestimmt. Die Kassenprüfer sind Ingrid Heuring und Alfred Dahinten.
Als Logo für das Gebetshaus wurde ein Leuchtturm ausgewählt und der Titel „LightHouse", eingebettet in eine Christusdarstellung. Denn der Glaube an Jesus Christus vereint über Konfessionen hinweg die Mitglieder des Gebetshauses. Nicht die Unterschiede, sondern eine „versöhnte Verschiedenheit" wie sie von Spitzenvertretern von evangelischer und katholischer Kirche in Deutschland angestrebt wird, sollen das Miteinander prägen.
Hans-Günther Zimmermann wird neben dem Aufbau des Gebetshauses weiterhin als Diakon in der Pfarreiengemeinschaft „Besengau, Bastheim" tätig sein. Schwerpunkte werden wie bisher die sonntäglichen Wortgottesfeiern, Taufen, Beerdigungen und die Seelsorge am Simonshof sein. Kommunion- und Firmkatechese werden in Absprache mit Pfarrer Wiktor von Mellrichstadt aus mitgetragen.
Offiziell startet das „Gebetshaus Rhön" am Freitag, 23. Februar mit einem Alpha-Glaubenskurs, der jedoch im Dorfgemeinschaftshaus in Rödles stattfinden wird. Bis Mitte Mai wird der Alpha-Glaubenskurs jeden Freitag Abend ab 19 Uhr angeboten. Anmeldungen werden ab sofort entgegen genommen unter: gebetshaus-rhoen@online.de
Das Gebetshaus ist zu folgenden Zeiten geöffnet:
Montag von 10 bis 12 Uhr,
Dienstag von 17 bis 20 Uhr,
Mittwoch von 13 bis 15 Uhr,
Donnerstag von 17 bis 20 Uhr und
Freitag von 18 bis 20 Uhr.
Aufgrund von Fasching, kann das Pfarrheim in Reyersbach vom 1. bis 14. Februar nicht genutzt werden, vorübergehend wird das Gebet im Kolpinghaus in Bastheim stattfinden.
Fragen an Hans-Günther Zimmermann
1. Das Gebetshaus soll Antwort auf die sich veränderte pastorale Situation geben. Was meinen Sie damit?
HGZ: „Der moderne Mensch will sich nicht mehr in alte Glaubenstraditionen einfügen, ist jedoch bereit sich mit authentischen Erfahrungen von Glauben auseinander zu setzen. Wir brauchen dringend Orte, in denen Menschen, die der Kirche kritisch gegenüber stehen, in ihren Fragen, in ihrer Sehnsucht nach Leben und Glauben, in ihren Lebenswunden ernst genommen werden. Orte, an denen sie Gastfreundschaft erleben. An denen sie Menschen erleben, die vom Glauben an Jesus bewegt sind. Orte, in denen der lebendige Glaube neu erfahren und in vielfältigen Formen des Gebets eingeübt werden kann."
2. Welche Ziele verfolgt das Gebetshaus?
HGZ: Das 'Gebetshaus Rhön' ist ein Ort, an dem Menschen gastfreundlich empfangen werden. Es wird von einem ökumenischen Team getragenen und von mir als katholischen Diakon geleitet. Es hat eine einladende Offenheit gegenüber Menschen anderer Konfessionen. Menschen dürfen spüren, dass sie ungeachtet ihres Hintergrunds oder ihrer Lebenssituation herzlich willkommen sind.
Traditionell Glaubende können ihren Glauben vertiefen. Menschen, die zweifeln, ihren Glauben verloren haben oder bisher nie glaubten, können durch das Gebetshaus einen Zugang finden.
Es liegt uns am Herzen, Menschen in ihrer Freiheit achten und sie behutsam auf ihrem persönlichen Weg zu begleiten
3. Welche Angebote wird es im Gebetshauses geben?
● Liturgisches Gebet am Morgen und Abend
● Andachten und Gottesdienste zu bestimmten Anlässen
● Persönlicher Empfang der Gäste, eventuell Teestube und kleiner Imbiss
● Gesprächs- und Gebetsangebot
● Hinführung zur Stille / Gottes Gegenwart
● Zeiten des Lobpreises u.a. mit neuen geistlichen Liedern,
● spezielle Wortgottesdienste mit persönlicher Segnung etc.
● tägliche Eucharistische Anbetung, in Stille und evtl. gestaltet
● Aufnehmen von persönlichen und allgemeinen Gebetsanliegen
● Glaubenskurse z.B. 'Alphakurse', als Hinführung und Vertiefung des Glaubens
● Besondere Gebetsabende: Eucharistiefeiern, Lobpreisgottesdienste, 'Night-Fever',
'Barmherzigkeitsabende'
● Und was immer aufbrechen wird aus der Sehnsucht nach mehr Gebet